Industriedesigner John Theis hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben von Menschen zu verbessern – deshalb stieß er vor mehr als 20 Jahren zu Ergotron. Nach seinem Abschluss in Industriedesign an der University of Wisconsin-Stout arbeitete er als Missionar in Los Angeles und später als Reha-Designer für Menschen mit körperlichen Behinderungen.
Ergotron-Gründer Harry Sweere überzeugte ihn davon, seine Fähigkeiten im Bereich Industriedesign – und seine Leidenschaft, Menschen zu helfen – bei Ergotron einzubringen.
F1: Wie haben Sie sich auf Ihre Karriere als Industriedesigner vorbereitet?
A: Ich begann damit Maschinenbau zu studieren, stellte aber schon auf dem College fest, dass Chemie nicht zu meinen Stärken zählte. Ich entschied mich, eine Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer zu absolvieren, und erhielt einen Abschluss als Betriebswirtschaftler. Doch bei meinem Sommerjob in der Buchhaltung merkte ich schnell, dass ich zwar gut mit Zahlen umgehen konnte, aber das definitiv nicht der Weg war, den ich gehen wollte.
F2: Gerüchten zufolge hatten Sie auch eine musikalische Karriere?
A: Ich bin mir nicht sicher, ob man es tatsächlich eine Karriere nennen kann, aber ich habe von der Junior High School bis zum College in Rockbands gespielt. Im College spielte ich auch in einer Country-Rock-Band, was einen Großteil meiner College-Kosten finanzierte.
F3: Was führte Sie zum Industriedesign?
A: Ich recherchierte Industriedesign und beobachtete einige Leute auf dem Gebiet. Dabei erkannte ich, dass das der perfekte Bereich für mich wäre, da es sowohl meine künstlerischen und technischen Fähigkeiten einbezieht, Kreativität erfordert und das Potenzial hat, Menschen direkt zu helfen.
F4: Was passierte in der Zeit bei Ergotron, als Sie dazukamen?
A: Harry hatte unlängst den Mac Tilt erfunden, der es Macintosh-Computernutzern ermöglichte, ihre Computer zu verstellen, um eine natürlichere Position und Körperhaltung zur Vermeidung von Schmerzen zu schaffen. Er war ein echter Visionär und verstand die Bedeutung einer Kombination von Ergonomie und Arbeitsumfeld.
F5: Wenn ich das richtig verstehe, haben Sie eine sehr persönliche Verbindung zum Konzept der Steh-Sitz-Arbeitsplätze?
A: Das stimmt. Ich hatte bei Ergotron bereits einen Steh-Sitz-Laptopwagen für das Gesundheitswesen entworfen. Ungefähr zu dieser Zeit hatte ich mir den Rücken verletzt und als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, bekam ich noch mehr Rückenschmerzen. Dabei kam mir der Gedanke, dass während der Arbeit zu stehen einfacher wäre als den ganzen Tag zu sitzen. Ich entschied mich, den Steh-Sitz-Laptopwagen als Vorlage für einen höhenverstellbaren Steh-Sitz-Arbeitsplatz zu verwenden.
F6: Das ist also der Ursprung des legendären Steh-Sitz-Arbeitsplatzes von Ergotron?
A: Das Eine baute auf dem Anderen auf. Bald begannen auch Andere, die Idee des Stehens bei der Arbeit zu ergründen. Schon bald stellten wir fest, dass das Stehen über den ganzen Tag hinweg genauso unangenehm ist wie das ständige Sitzen. Wir begannen zu begreifen, dass Bewegung im Tagesverlauf die beste Option ist. Heutzutage gibt es natürlich reichlich Forschungsergebnisse, die dies belegen.
F7: Woran arbeiten Sie zurZeit?
A: Zuletzt arbeitete ich an den mobilen CareFit™ Slim- und CareFit Pro-Wagen für Pflegepersonal. Unser Ziel ist es, exzellente und qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, welche die Patientenversorgung erleichtern.
F8: Was macht einen guten Arbeitstag für Sie aus?
A: Wenn es mir gelingt, ein Produkt zu kreieren, welches die Lebensqualität von Menschen maßgeblich verbessert. Es sollte gut aussehen, hervorragend funktionieren und sich gut anfühlen. Es ist wie die Schöpfung eines Kunstwerks. Ich bin der Meinung, dass ein Meisterwerk die Emotionen des Betrachters berührt – es tritt in einen Dialog mit Menschen. Ein wahres Meisterwerk kann sogar singen. Das ist es, was ich für unsere Produkte anstrebe; sie sollen für unsere Kunden singen!
F9: Das hört sich an, als ob ein Teil Ihrer musikalischen Karriere noch anstehen könnte!
A: Ha! Ich singe noch für eine christliche Organisation und auf Hochzeiten, aber meine Karriere bei Ergotron macht mich ebenfalls glücklich, da ich weiß, dass wir Menschen wirklich helfen. Sogar Dinge wie das Reduzieren des Gewichts eines Visitenwagens und die Erhöhung der Mobilität bedeuten, dass wir Einschränkungen beseitigen. Wir machen einen Unterschied.
F10: Was genau meinen Sie, wenn Sie sagen „Einschränkungen beseitigen“?
A: Ich denke, wenn man eine Leidenschaft dafür hat anderen zu helfen – wie es die meisten Menschen im Gesundheitswesen tun -ist es ihnen ein Anliegen alle Einschränkungen zu beseitigen, die diesem Ziel im Wege stehen könnten. Mein persönliches Ziel, welches ich mit meinen Kollegen und Kolleginnen bei Ergotron teile, ist es, die digitale Dokumentation als Teil der Arbeit von Pflegepersonal so einfach und schmerzfrei wie möglich zu machen – damit sie Ihren Patienten die beste Pflege bieten können. Das ermöglicht es ihnen, erfolgreich bei der Arbeit zu sein und auch noch Energie für die positive Gestaltung des Privatlebens aufzubringen.