Da der Arbeitstag von Ärzten und Pflegekräften immer mehr telemedizinische Handlungen beinhaltet, sind sie potenziell neuen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Denn die zunehmende Nutzung von Bildschirmen, Computern, Smartphones und anderen Technologien kann Mitarbeitende Risiken aussetzen, die normalerweise mit sitzender Büroarbeit in Verbindung stehen.
Um das Wohlbefinden des Pflegepersonals zu schützen, müssen die Verantwortlichen in den Kliniken die Risiken längerer Computerarbeit kennen und gesunde Gewohnheiten für diese neue Arbeitsweise fördern.
Welche Gesundheitsrisiken birgt die Arbeit am Computer?
Die COVID-19-Pandemie hat die Nutzung der Telemedizin beschleunigt und die meisten Patienten werden sich auch weiterhin virtuelle Betreuungsmöglichkeiten wünschen. Für viele Pflegekräfte bedeutet dies, dass sie mehr Zeit mit den Patienten in virtuellen Umgebungen verbringen und weniger Zeit damit verbringen, zwischen den Patientenzimmern hin und her zu gehen. Dies kann sich sowohl auf die körperliche als auch auf die psychische Gesundheit auswirken.
Risiken für die körperliche Gesundheit
Computerarbeit führt oft zu statischen Haltungen, die zu Nacken- und Rückenschmerzen beitragen können. Dazu gehört die sitzende Tätigkeit, d. h. das Sitzen, ohne mindestens alle 30 Minuten aufzustehen oder zu gehen. Langes Sitzen am Computer oder Bildschirm kann auch zum Karpaltunnelsyndrom und anderen Verletzungen durch wiederholte Bewegungen führen.
Studien zeigen, dass Bewegungsmangel mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und der Gesamtmortalität zusammenhängt. Er erhöht auch das Risiko für das metabolische Syndrom um bis zu 73 % und wird mit einem erhöhten Risiko für einige Krebsarten, einschließlich Eierstockkrebs, in Verbindung gebracht.
Risiken für die psychische Gesundheit
Längeres Sitzen kann auch die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden gefährden. Laut einer Studie mit rund 1.500 Erwachsenen war langes Sitzen mit einer höheren Rate an Depressionen und einer geringeren Lebensqualität verbunden. Einige Untersuchungen zeigen einen Zusammenhang zwischen sitzender Arbeit und Angstzuständen.
3 gesunde Gewohnheiten für den Arbeitstag
Angesichts der steigenden Burnout- und Kündigungsraten müssen Unternehmen gesunde Gewohnheiten fördern, um die negativen Auswirkungen von Computerarbeit und Bewegungsmangel zu reduzieren – etwas, das die meisten Fachkräfte im Gesundheitswesen in der Vergangenheit nicht berücksichtigen mussten.
Probieren Sie diese Tipps aus, um ein aktives Verhalten bei der Arbeit am Computer zu fördern:
1. Haltungen verbessern
Unbequeme Haltungen wie das gebeugte Sitzen über einem Laptop können Schmerzen und Belastungen des Bewegungsapparats verursachen. Stattdessen können Unternehmen eine neutrale Körperhaltung fördern, indem sie gelegentliches Stehen an Stehpulten, Arbeitsplätzen auf Rädern oder an der Wand befestigten Schreibtischen unterstützen.
Neutrale Haltungen halten Kopf, Nacken, Schultern, Wirbelsäule und Hüften in einer Linie und beugen so Schmerzen vor. Außerdem erleichtern sie das Atmen und fördern den Blickkontakt, wenn eine Pflegekraft während eines Videogesprächs auf einen Bildschirm schaut.
Tipps für eine neutrale Körperhaltung im Stehen
- Stellen Sie den Monitor so auf, dass der Kopf des Benutzers nach vorne gerichtet ist, waagerecht bleibt und nicht geneigt wird.
- Die Unterarme, Handgelenke und Hände sollten gerade gehalten und parallel zum Boden positioniert sein.
- Die Ohren, Schultern, Hüften und Knöchel sollten sich in einer Linie befinden.
- Positionieren Sie die Tastatur so, dass die Schultern entspannt sind und die Oberarme normal herabhängen.
- Halten Sie die Ellbogen nahe am Körper und beugen Sie sie zwischen 90 und 120 Grad.
Tipps für eine neutrale Körperhaltung im Sitzen
- Stellen Sie die Füße leicht nach vorne auf eine Fußstütze oder flach auf den Boden.
- Verwenden Sie einen Stuhl mit mindestens drei verstellbaren Punkten, darunter Armlehnen, Lendenwirbelstütze sowie Stuhlhöhe und -tiefe.
- Sitzen Sie senkrecht oder lehnen Sie sich leicht zurück, um den Rücken zu stützen.
- Halten Sie die Oberschenkel parallel zum Boden, um die Hüfte zu unterstützen.
- Halten Sie die Knie in einer Linie mit den Hüften oder etwas tiefer.
2. Zu mehr Bewegung anregen
Fachkräfte im Gesundheitswesen stehen in dem Ruf, ständig in Bewegung zu sein. Das ist in der von der Telemedizin dominierten Gesundheitsbranche nicht immer der Fall. Die Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses von Bewegung und Ruhe während des Tages kann dazu beitragen, die schädlichen Auswirkungen der sitzenden Tätigkeit zu verringern. Zudem bietet es die folgenden Vorteile:
- Eine Stunde weniger pro Tag zu sitzen, hilft, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
- Eine sechsminütige leichte Aktivität, wie z. B. das Stehen bei der Arbeit an einer Monitor-Wandhalterung, bietet ähnliche gesundheitliche Vorteile wie eine Minute mäßige oder kräftige Bewegung.
- Eine Begrenzung des Sitzens auf 25-75 % des Arbeitstages kann helfen, Rücken- und Nackenschmerzen zu verringern.
Mehr Bewegung im Arbeitsalltag muss nicht zu einer Unterbrechung der Arbeitsabläufe oder der Produktivität führen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt diese einfachen Übungen, die Pflegepersonal und Mitarbeiter an ihrem Schreibtisch durchführen können:
- Rollen Sie den Kopf in Halbkreisen von Seite zu Seite.
- Rollen Sie die Schultern nach vorne und hinten.
- Machen Sie einen Schritt zur Seite und zurück.
- Gehen oder marschieren Sie auf der Stelle.
- Gehen Sie auf die Zehenspitzen und rollen Sie dann zurück auf die Fersen.
- Bringen Sie den rechten Arm nach oben und lehnen Sie sich zur linken Hüfte. Wiederholen Sie die Bewegung mit dem anderen Arm, während Sie sich zur anderen Seite lehnen.
- Heben Sie ein Knie und senken Sie es. Wiederholen Sie die Bewegung mit dem anderen Knie.
- Drücken Sie beide Arme nach vorne und ziehen Sie dann die Ellbogen zurück.
- Strecken Sie beide Arme nach oben und dann nach unten.
3. Integrieren Sie verstellbare Arbeitsplätze
Eine neutrale Haltung im Stehen oder Sitzen lässt sich mit der richtigen Ausrüstung leichter beibehalten. Organisationen können aus vielen Optionen wählen, die Sicherheit und Komfort bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung produktiver Arbeitsabläufe unterstützen.
Pflegekräfte, die einen festen Arbeitsplatz benötigen oder bevorzugen, können von Sitz-Steh-Arbeitsplatz Wandlern, wandmontierten Monitorarmen oder Wandarbeitsplätzen profitieren. Viele bieten einen unabhängig einstellbaren Monitor oder eine Tastatur für ergonomischen Komfort. Mobile Visitenwagen bieten zudem eine ergonomische Lösung für Fachkräfte, die sich von Raum zu Raum oder durch eine Einrichtung bewegen müssen.
Bei der Auswahl eines hochwertigen, ergonomischen Arbeitsplatzes sollten Sie unbedingt die folgenden Fragen stellen:
- Ist das Produkt leicht einstellbar?
- Ist es mit zusätzlichem Zubehör wie einem Monitor oder einer verstellbaren Tastatur kompatibel?
- Verfügt er über mindestens drei Einstellpunkte?
- Sind die Einstellpunkte unabhängig voneinander?
- Ist ein Computer auf Rädern mit allen Arten von Teppichen und Bodenbelägen kompatibel?
- Stammt das Produkt von einem seriösen Unternehmen mit einer guten Performance und einem zuverlässigen Kundenservice?
Wohlbefinden priorisieren
Die fortschreitende Umstellung auf Telemedizin erfordert den Aufbau einer Kultur, die unabhängig davon, wie Pflegekräfte und Personal arbeiten, das Wohlbefinden fördert. Maßnahmen zur Verbesserung der Körperhaltung, zur Förderung von mehr Bewegung und zur Einführung von verstellbaren Büromöbeln können Unternehmen dabei helfen, ihre Mitarbeiter zu priorisieren und die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie das Wohlbefinden von Pflegekräften und Mitarbeitern unterstützen können, dann werfen Sie einen Blick auf unsere neuen Fallstudien.